Vorhofrepolarisation – Ihre Bedeutung in der klinischen Elektrokardiographie
On November 10, 2021 by adminEine vollständige Untersuchung der elektrischen Effekte der Vorhofrepolarisation wird durchgeführt, da es scheint, dass solche Effekte in der täglichen Routine-Interpretation von Elektrokardiogrammen oft unzureichend berücksichtigt werden.
Die Veränderungen der Vorhofrepolarisation werden wie folgt klassifiziert: (1) primär, im Zusammenhang mit Ischämie oder Verletzung der Vorhöfe und hypersympathischer Aktivität, (2) sekundär, wenn sie mit Veränderungen der Vorhofaktivierung bei Dilatation, Hypertrophie oder intraatrialem Block auftreten. Die durch die hypersympathische Aktivität hervorgerufenen elektrokardiographischen Veränderungen sind durch einen P-PR-Übergang (Ja) in der isoelektrischen Linie, ein absteigendes P-R-Segment, einen erniedrigten J-Punkt und ein aufsteigendes S-T-Segment gekennzeichnet. Die P-R- und S-T-Segmente weisen konkordante Abweichungen auf, d. h. sie verhalten sich wie „Bögen mit gleichem Umfang“. Die Aufzeichnung dieser elektrischen Ereignisse erfolgt in einer Weise, dass die Aufzeichnung morphologisch mit einem Anker verglichen werden kann. Eine S-T-Senkung hat keine pathologische Bedeutung, wenn ihr eine konkordante und symmetrische P-R-Senkung vorausgeht.
Eine Myokardverletzung wird nur dann diagnostiziert, wenn die P-R- und S-T-Segmente nicht übereinstimmen, d. h. wenn sie „Bögen mit unterschiedlichem Umfang“ entsprechen. Ein elektrokardiographischer Belastungstest wird auch bei Vorhandensein einer S-T-Depression als negativ angesehen, solange dieses Segment den gleichen Radius wie das vorhergehende P-R-Segment aufweist.
Auch andere Prozesse, die auf die Vorhofrepolarisation einwirken, wie Vorhofinfarkt, Wunden, Dilatation, Hypertrophie und Perikarditis, werden analysiert und ihr Einfluss auf die Einschreibung der ventrikulären Repolarisation betont.
Die genaue Kenntnis der Phänomene der atrialen Repolarisation ermöglicht eine genauere Interpretation der S-T-Verschiebungen und damit eine sicherere Diagnose der pathologischen Veränderungen, die auf die ventrikuläre Repolarisation wirken.
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