Südamerikanische Zwergbuntbarsche
On Januar 16, 2022 by adminZwergbuntbarsche ist die Bezeichnung für alle Mitglieder der Familie der Buntbarsche (Cichlidae), deren maximale Größe 10 cm nicht überschreitet.
In Südamerika sind damit die Arten der Gattungen Apistogramma, Apistogrammoides, Nannacara, Ivanacara, Laetacara, Dicrossus, Crenicara, Biotoecus und Mikrogeophagus gemeint. Nur sehr wenige von ihnen haben gebräuchliche Namen und sind einfach als „Zwergbuntbarsche“ bekannt. Ausnahmen sind Schmetterlingszwergbuntbarsche für Mikrogeophagus und Schachbrettbuntbarsche für Dicrossus/Crenicara, während Apistogramma oft kurz Apistos genannt werden.
Die südamerikanischen Zwergbuntbarsche umfassen insgesamt etwa 150 Arten, die sich alle gut im Aquarium pflegen und züchten lassen. Darüber hinaus gibt es Zuchtformen einiger Arten, die nur in Gefangenschaft existieren. Diese Zuchtformen unterscheiden sich von den Natur- oder Wildformen vor allem durch ihre Färbung, wobei es auch langflossige Zuchtformen des Schmetterlings-Zwergbuntbarsches (Mikrogeophagus ramirezi) gibt.
Alle südamerikanischen Zwergbuntbarsche betreiben Brutpflege, d.h. d.h. sie bewachen und pflegen ihre Eier und Jungtiere und verteidigen sie gegen Feinde, wobei die Einzelheiten dieser Brutpflege je nach Gattung variieren.
Wichtige Ansprüche
In der freien Natur leben südamerikanische Zwergbuntbarsche hauptsächlich im flachen Wasser der Uferzonen langsam fließender oder stehender Gewässer. Typische Merkmale des natürlichen Lebensraums sind ein Substrat aus feinem Sand und große Mengen abgestorbener Blätter von Bäumen. Echte Wasserpflanzen gibt es in diesem Lebensraum normalerweise nicht, aber Gräser und andere Ufervegetation reichen oft bis ins Wasser. Neben der Laubstreu dienen auch Zweige und andere Holzstücke als Versteckmöglichkeiten.
Da Zwergbuntbarsche fast überall in Südamerika vorkommen, können die Temperaturansprüche der einzelnen Arten sehr unterschiedlich sein. Arten aus dem Süden (Argentinien, Paraguay, Uruguay), aus höheren Lagen (Bolivien) und aus schattigen Urwaldbächen in Peru sollten auf Dauer nicht zu warm gehalten werden, wobei 20-24° C ein guter Mittelwert sind, zur Zucht 2-3° C höher, gelegentlich auch 2° C niedriger. Arten aus den offenen Gebieten Kolumbiens und Venezuelas (die Llanos) benötigen 26-28 °C und bis zu 30 °C zur Brutzeit. Arten aus dem Amazonasgebiet sollten bei 24-28 °C gehalten werden, wobei die Temperatur zur Zucht um etwa 2 °C erhöht werden sollte.
In der freien Natur leben viele Arten in sehr weichem Wasser (0-4° dGH) mit einem sauren pH-Wert (pH 4,5 – 5,5), aber im Aquarium werden diese Werte nur zur Zucht benötigt. Weiches bis mittelhartes Wasser (5-15° dGH) mit einem leicht sauren bis neutralen pH-Wert (pH 6,3 – 7,5) ist für die langfristige Pflege der meisten Arten geeignet. Einige Arten vertragen auch hartes Wasser (< 20° dGH) und einen pH-Wert bis etwa 8,5 ohne merkliche Auswirkungen auf ihre Gesundheit.
Gerechte Fütterung
Apistogramma viejita
Südamerikanische Zwergbuntbarsche sind „Picker“ und Sandwühler. Ansonsten suchen sie gezielt einzelne größere Nahrungsbrocken auf oder durchsieben die Oberfläche der Sandflächen, indem sie einen Mundvoll Sand aufnehmen, „kauen“ und dann ausspucken. Alle essbaren Nahrungspartikel werden zurückgehalten und verschluckt. Südamerikanische Zwergbuntbarsche sind keine spezialisierten Fresser und können mit allen üblichen sinkenden Futtersorten (Flocken, Granulat, Frost- und Lebendfutter) gefüttert werden. Es ist jedoch darauf zu achten, dass ein Teil des Aquariensubstrats aus feinem Sand besteht (ggf. eine flache Schale mit Sand ins Aquarium stellen). Sind die Fische nicht in der Lage, Sand zu kauen, kann es zu Infektionen der Maulhöhle und des Kiemenbereichs kommen.
Richtige Pflege
Südamerikanische Zwergbuntbarsche reagieren empfindlich auf eine hohe Keimzahl im Wasser und auf einen hohen Gehalt an stickstoffhaltigen Verbindungen. Deshalb sind regelmäßige große Teilwasserwechsel das wichtigste Element der Pflege. Idealerweise sollten wöchentlich 1/3 – 2/3 des Wassers gewechselt und mit aufbereitetem, frischem Wasser gleicher Chemie aufgefüllt werden; dabei sollte der Temperaturunterschied zwischen dem neuen Wasser und dem Aquarienwasser so gering wie möglich sein und nie mehr als 2-3 °C betragen. In Aquarien mit geringer Fischdichte, minimalem Keimbesatz und guter biologischer Filterung kann der Wasserwechsel auf 1/5 des Gesamtvolumens alle 14 Tage reduziert werden. Längere Intervalle sollten langfristig nicht angewendet werden.
Im Einklang mit dem natürlichen Lebensraum sollten diese Fische immer Zugang zu sekundärem Pflanzenmaterial haben. Dazu können abgestorbene Blätter (von Seemandelbaum, Buche, Eiche oder Walnuss), Erlenzapfen oder Torf verwendet oder bei jedem Wasserwechsel spezielle Flüssigpräparate zugegeben werden.
Aquarium und Mitbewohner
Südamerikanische Zwergbuntbarsche sind keine besonders aktiven Schwimmer und die benötigte Aquariengröße richtet sich hauptsächlich nach ihrem Sozialverhalten. Apistogramma, Apistogrammoides, Dicrossus und Crenicara sind polygam, d.h. in freier Wildbahn unterhält ein Männchen einen Harem von mehreren Weibchen. Die Weibchen bewachen die Laichplätze und die Brut, die Männchen das Revier. Apistogramma und Apistogrammoides laichen in Höhlen, Dicrossus und Crenicara auf Blättern, Holz usw. Im Aquarium können diese Arten in Paaren oder mit einem Überschuss an Weibchen gehalten werden. Für jedes Weibchen muss ein geeigneter Laichplatz zur Verfügung stehen. In Aquarien normaler Größe sollte nur ein Männchen einer Art gehalten werden, aber in einem entsprechend eingerichteten Aquarium ist es möglich, Männchen verschiedener Arten zusammen zu halten, solange ihre Ansprüche (Temperatur!) ähnlich sind.
Nannacara, Ivanacara, Laetacara und Mikrogeophagus sind Offenbrüter (d.h. sie laichen auf Steinen, Holz usw.) mit einer Paarbindung; beide Eltern pflegen und bewachen den Nachwuchs gemeinsam und beteiligen sich an dessen Verteidigung. Daher werden diese Arten in Paaren gehalten. Biotoecus-Männchen bauen große kegelförmige Sandburgen und laichen in einer Grube auf dem Dach ab. Biotoecus lassen sich ebenfalls am besten paarweise oder mit einem Überschuss an Weibchen halten.
Alle südamerikanischen Zwergbuntbarsche sind bodenorientierte Fische. Wenn also Beckengenossen gewünscht werden, dann sind dies idealerweise Fische, die in der offenen Wassersäule oder nahe der Oberfläche leben. Südamerikanische Zwergbuntbarsche sind in der Regel tolerant gegenüber anderen Fischarten und können sich auch gegen größere (aber nicht aggressive!) Arten behaupten.
Lebenserwartung
Schmetterlingszwergbuntbarsche (Mikrogeophagus) sind kurzlebige Fische, die in der Regel nicht länger als ein Jahr leben. Den anderen Arten sieht man ihr Alter erst nach etwa drei Lebensjahren an. Es ist wahrscheinlich, dass keine der Arten in freier Wildbahn länger als ein Jahr lebt.
Größe
Apistogramma agassizi
Anfänglich wachsen südamerikanische Zwergbuntbarsche schnell und sind in der Regel spätestens nach sechs Monaten geschlechtsreif. Zu diesem Zeitpunkt haben sie 1/3 bis 1/2 (je nach Umweltbedingungen) ihrer möglichen Größe erreicht. Wie alle Fische können auch südamerikanische Zwergbuntbarsche ihr Leben lang weiter wachsen. Bei allen Arten werden die Männchen größer als die Weibchen. Keine Art wird länger als 10 cm, und die überwiegende Mehrheit bleibt ihr ganzes Leben lang deutlich kleiner.
Besondere Details
Aufgrund der großen Anzahl von Arten und des Fehlens anerkannter gebräuchlicher Namen ist es wichtig, sich den wissenschaftlichen Namen der Art(en), die Sie kaufen, zu notieren, damit Sie hinsichtlich ihrer Temperaturanforderungen keine Fehler machen. Bitte notieren Sie den wissenschaftlichen Namen, den optimalen Temperaturbereich, den idealen pH-Wert und die empfohlene Beckengröße, die auf dem entsprechenden Etikett des Verkaufsaquariums angegeben sind.
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