Niktionsmembran
On Januar 7, 2022 by adminDie Nickhaut ist ein durchsichtiges oder durchscheinendes drittes Augenlid, das bei einigen Tieren zum Schutz und zur Befeuchtung des Auges über das Auge gezogen werden kann und gleichzeitig die Sicht erhält. Verschiedene Reptilien, Vögel und Haie haben eine vollständige Nickhaut, während bei vielen Säugetieren ein kleiner, rudimentärer Rest der Membran im Augenwinkel zu finden ist. Einige Säugetiere wie Eisbären, Robben und Erdferkel haben ebenfalls eine vollständige Nickhaut. Sie wird oft als drittes Augenlid bezeichnet und kann in fortgeschritteneren Anwendungen auch als plica semilunaris oder palpebra tertia bezeichnet werden.
Niktionsmembranen kommen bei Vögeln, Reptilien, Amphibien und Fischen vor, sind aber bei Säugetieren weniger häufig, hauptsächlich bei Einhufern und Beuteltieren. Beim Menschen ist die Nickhaut der rosafarbene Klumpen im inneren Augenwinkel, der als Caruncula lacrimalis bezeichnet wird. In dieser Struktur sind die Reste der Nickhaut dauerhaft in diesen Winkel gefaltet und nicht mehr funktionstüchtig, da sie offenbar irgendwann in der Vergangenheit von der Evolution überflüssig gemacht wurden. Die zugehörigen Muskeln sind ebenfalls rudimentär (siehe Vestigialität beim Menschen). Die Muskeln von Afrikanern und australischen Aborigines sollen etwas größer sein als die anderer Völker. Nur von einer Primatenart – dem Kalabar-Angwantibo – ist bekannt, dass sie eine funktionierende Nickhaut hat.
Im Gegensatz zu den menschlichen Augenlidern bewegt sich die Nickhaut horizontal über den Augapfel. Sie ist normalerweise durchsichtig. Bei einigen tauchenden Tieren, z. B. Bibern und Seekühen, bewegt sie sich über das Auge, um es unter Wasser zu schützen, und bei diesen Arten ist sie durchsichtig; bei anderen tauchenden Tieren, einschließlich Seelöwen, wird sie an Land aktiviert, um Sand und anderen Schmutz zu entfernen. Diese Funktion erfüllt sie bei den meisten Tieren. Bei Raubvögeln dient sie auch dazu, die Augen der Elterntiere vor ihren Küken zu schützen, während sie diese füttern. Bei Eisbären schützt es die Augen vor Schneeblindheit. Bei Haien schützt sie das Auge, während der Hai seine Beute angreift. Spechte spannen ihre Nickhaut eine Millisekunde vor dem Aufprall ihres Schnabels auf den Baumstamm, um zu verhindern, dass ihre Augen die Augenhöhlen verlassen.
Bei Katzen und Hunden ist die Nickhaut normalerweise nicht sichtbar, und wenn sie chronisch sichtbar ist, sollte dies als Zeichen eines schlechten Zustands oder einer schlechten Gesundheit gewertet werden. Man kann sie jedoch deutlich sehen, wenn man das Auge eines gesunden Tieres im Schlaf vorsichtig öffnet. Bei einigen Hunderassen kann die Nickhaut zu einem Vorfall neigen, was zu einem Zustand führt, der „Cherry Eye“ genannt wird.
Bei vielen Tierarten führt jeder Reiz auf den Augapfel (z. B. ein Lufthauch) zu einer reflexartigen Reaktion der Nickhaut. Dieser Reflex wird häufig als Grundlage für Experimente zur klassischen Konditionierung bei Kaninchen verwendet.
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