Erworbene Alexie mit Agraphie-Syndrom im Kindesalter
On November 23, 2021 by adminDie erworbene Alexie mit Agraphie-Syndrom ist eine auffällige Störung des Lesens und Schreibens in Abwesenheit signifikanter anderer Sprachbeeinträchtigungen, die hauptsächlich bei Erwachsenen festgestellt wurde. Reine Fälle sind selten, und die meisten Patienten weisen leichte aphasische Defizite auf. Bei Kindern werden erworbene Lese- und Schreibstörungen in der Regel als Teil eines umfassenderen aphasischen Syndroms berichtet, das die mündliche und schriftliche Sprache gleichermaßen betrifft, z. B. Broca- oder Wernicke-Aphasie. Dokumentierte Fälle von überwiegenden erworbenen Lese- und Schreibstörungen im Kindesalter sind die Ausnahme. Wir berichten über einen 11-jährigen rechtshändigen Jungen, der nach der Ruptur einer arteriovenösen Malformation ein linksseitiges temporoparieto-okzipitales Hämatom erlitt und bei dem konsekutiv eine erworbene Alexie mit Agraphiesyndrom in Verbindung mit Wortfindungsstörungen auftrat. Neuropsychologische und neurolinguistische Daten zeigten, dass kein begleitendes Gerstmann- und/oder Angular-Gyrus-Syndrom vorlag. Die Erholung von der Anomie war recht günstig, aber die Erholung der Schriftsprache war langwieriger und wirkte sich auf die weiteren schulischen Leistungen des Patienten aus. Dieser Fall erinnert an einen historischen Fall im Kindesalter, über den 1939 berichtet wurde, und stimmt in Bezug auf die Lage der Läsion und das semiologische Bild mit Fällen bei Erwachsenen überein.
Schreibe einen Kommentar